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Nach unserem ersten Auftritt an der Steinbach fragte uns der RSV Arloff-Kirspenich im Frühjahr 1987, ob wir Lust hätten zu ihrem 30-jährigen Bestehen ein Rockkonzert zu geben. Da uns der erste Auftritt sehr viel Spaß gemacht hatte und gut angekommen war, sagten wir zu und überlegten, wie wir uns live darstellen sollten. Lichteffekte mussten her. Eine professionelle Lightshow war teuer. Da meinte Armin, lass uns selbst was zusammenbauen und erstellte auf großen Holzplatten oben eine Lichtquelle mit bunten Strahlern, die mit halbrundem Plexiglas nach unten verlängert wurden. Jörg baute uns ein Mischpult dazu, so dass man jeden Strahler einzeln oder paarweise ansteuern konnte. Dann wurden alte Reifen mit Beton ausgegossen und ein Stahlrohr eingesetzt, damit wir eine Aufhängung für unsere „Lightshow“ hatten. Zudem hatte es den Vorteil, dass wir nun im Proberaum auch mit Licht spielen und experimentieren konnten. Das war alles ein Riesenaufwand, aber ich fand das immer gut, wenn alle auf so tolle Ideen kamen und das Ganze auch in die Tat umgesetzt wurde. Weiterhin baute Armin noch Lichtsäulen aus Stoff, die von oben und unten angestrahlt wurden.
Ein neues Laken wurde noch mit unserem Schriftzug ausgemalt und zwei andere mit einer schwarzen Rose. In der Mitte hatten wir eine Leinwand hängen, an der wir unsere Dia-Show präsentieren wollten. Das ganze wurde schon immer bunter und größer, jetzt brauchten wir nur noch Nebel. Aber eine Nebelmaschine konnten wir uns 1987 noch nicht leisten.
Es gab aber für Feuerwehrübungen sogenannte Rauchtabletten, die man auf eine feuerfeste Unterlage legte und anzündete. Die machten genug Nebel und waren billig. Ich glaube, sie waren nur nicht für Innenräume gedacht, aber wir haben Sie trotzdem benutzt.
Jetzt fehlten noch ein paar Ideen für unsere Showeinlagen, die unsere Auftritte auflockern sollten. Zuerst sollte Jürgen von Karajan (Jürgen Budtke) uns dirigieren, Hans (Hilger) war unser Evel Knievel und unsere Mönche hatten hier auch ihren ersten Einsatz, aber dazu später mehr. Ich bin zum Kostümverleih und habe für Jürgen einen Frack besorgt, denn er musste ja festlich aussehen als Dirigent. Für Hans brauchten wir ein Moped oder Mofa. Als wir das beschafft hatten, nahmen wir bei Armin in der Garage seine Motorradgeräusche auf Kassette auf. Und für die Mönche machte uns Birgit die Kutten. Dann wurden noch Holzschwerter gemacht und mit Phosphorhaltigen Klebeband umwickelt. Für das Festzelt hatten wir noch eine Halterung für unseren Diaprojektor angefertigt.
Alles war vorbereitet und am 28. Mai 1987 ging es los. Nachmittags war noch ein Skatturnier, das gut besucht war, und viele von diesen Gästen sind gleich zum Konzert geblieben. Als wir anfingen hatten wir rund 350 Zuschauer und die Stimmung war richtig gut. Wir spielten ein paar Stücke bevor Hans zum Einsatz kam. Wir spielten die Motorradgeräusche voll laut vom Band ab und dann kam Hans mit seinem Mofa durch den Festsaal gefahren; herrlich.
Etwas später kam Jürgen von Karajan mit seinem Frack auf die Bühne und sollte uns dirigieren. Wir verspielten uns extra ein paar Mal, bis Jürgen von Karajan eine Pistole auspackte und wild herumballerte. Danach spielten wir natürlich richtig und unser Dirigent hatte seinen Job erledigt. Leider gibt es davon keine Bilder, aber ich kann mich noch gut daran erinnern. Während wir spielten, sollten ja eigentlich Dias auf unserer Leinwand erscheinen, aber man hatte am Abend vorher vergessen den Projektor scharf einzustellen. So kamen die Bilder nur unscharf an.
Bei einem Stück von uns hatten die Black-Rose-Mönche ihren ersten Auftritt. Wenke und Dö hatten die Schwerter, die mit Phosphorhaltigen Klebeband eingewickelt waren, draußen an einem Auto mit Fernlicht angestrahlt, damit sie auf der Bühne leuchteten. Dann war es soweit, unsere Mönche kamen auf die Bühne (ich glaube bei diesem Auftritt haben das Uwe Schröder und Jörg Prellwitz gemacht), die beiden hatten noch die Masken von Statler und Waldorf an; das sind die beiden älteren Herren aus der Muppet Show. Auf der Bühne war Nebel und die beiden konnten durch die Maske eh nicht viel sehen. Das Chaos war perfekt, wir hatten das Ganze auch nicht schwer besprochen, ich hab nur gesagt “macht irgendwas“. Ich hab mich köstlich amüsiert, beide mussten aufpassen, dass sie nicht durch Nebel und herumliegende Kabel hinfielen und auch noch eine Show abliefern. Die beiden haben das sehr gut gemeistert und kamen auch beim Publikum sehr gut an. Der Auftritt war schon sehr lustig und alle hatten ihren Spaß. Das Publikum wollte Zugabe, aber wir hatten keine Stücke mehr. Also haben wir noch zwei Stücke wiederholt und das war‘s dann.