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Nach unserem Auftritt in der Halle war es mal wieder Zeit für Veränderungen. Ein Schlagzeuger musste her. Er sollte die Stücke etwas lebendiger und dynamischer werden lassen, denn die Rhythmen unseres Drum-Computers erschienen uns doch ein wenig zu statisch. Also wurde eine Anzeige im Fachblatt aufgegeben. Auf diese meldete sich Andre aus Lommersum-Derkum, der sich gerade von seiner Band „Alle Alle" verabschiedet hatte. Andre spielte schon jahrelang Schlagzeug und brachte ein tolles Drumset von Remo mit.
Wir begannen mit Andre zu proben, um zu sehen, ob er überhaupt was mit unserer Musik anfangen konnte. Aber das war bei ihm kein Problem, denn Andre wollte einfach nur Schlagzeug spielen. Er konnte sich den ganzen Tag im Proberaum aufhalten, ließ die unterschiedlichsten Musikrichtungen von Kassette laufen und spielte dazu mit. Ob Frank Zappa oder Hardrock, er konnte alles spielen. Was mir ein wenig gefehlt hat, war eigene Ideen in die Musik mit einzubringen. Wir hatten in unseren Stücken die Drums in den Computer eingegeben, und wenn wir das Andre vorspielten, spielte er das genauso wieder, wie wir es eingegeben hatten.
Andre brachte auch immer einen kleinen Tauchsieder mit, um sich Kaffee zu machen. Ich kann mich noch an manche Probe erinnern, wo Andre seinen Tauchsieder vor seinem Schlagzeug aufgestellt hatte, wir aber an einem längeren Stück arbeiteten und Andre nicht merkte, das vor seinem Schlagzeug das Wasser kochte und es nur noch so dampfte.
In dieser Zeit kam auch noch ein Gitarrist vorbei. Ich weiß nicht, wie der Kontakt zustande kam und kenne auch nicht mehr seinen richtigen Namen. Wir nannten ihn „Jacobs Krönung"; warum auch immer. Aber er war nicht so oft dabei, weil er echt nerven konnte, indem er vor seinen Verstärker kniete und Rückkopplungen verursachte, nicht mein Ding. Ich empfand das nur als Krach.
Und dann kam der Hammer. Wir hatten zwar schon eine Vorahnung gehabt, weil unser Vermieter gleich neben unserem Proberaum ein Hotel baute. Aber das es dann so kommen musste, war echt traurig. Der Mietvertrag lief noch auf Friedel, der damals den Kontakt zustande brachte. Und an Friedel war auch folgender Brief gerichtet.
Das war natürlich eine schlimme Nachricht für uns, ein kleiner Schock, der zuerst mal verdaut werden musste. Wo würde man auf die Schnelle so einen tollen, neuen Proberaum finden, in dem man sich genau so wohl fühlen konnte wie in dem alten. Unmöglich, denn er war optimal. Die Größe, die Lage, alles stimmte. Und jetzt musste er ausgeräumt werden. Wie auch immer, das war das Ende einer tollen Zeit in Arloff. Auch jetzt, wenn ich an der Black Rose Story weiter arbeite, vermisse ich den Raum eigentlich immer noch.
Es sprach sich schnell rum, dass wir die Kündigung bekommen hatten. Aber auf jeden Fall wollten wir eine Abschiedsparty geben. Ich fragte alle, die bis dahin bei Black Rose mitgespielt hatten, ob Sie am 28. März 1992 auf unserer Entweihungsparty mitspielen wollten. Wir wollten den letzten Abend mit all unseren Freunden genießen und nochmal unsere Stücke live präsentieren. Und alle sagten zu.